Leerstandsmanagement

Leerstandsmanagement

Leerstände von vormals durch den Einzelhandel genutzten Flächen werden vielfach als Indikator für städtebauliche Missstände verstanden. In Geschäftsstraßen und an anderen Einzelhandelsstandorttypen können sie insbesondere bei vermehrter Ausprägung mit Trading- Down-Prozessen und sinkenden Mieten einhergehen bzw. aus diesen resultieren und bei längerem Fortbestehen das Image der Standortlage verschlechtern. Nicht alle leerstehenden Einzelhandelsflächen sind aber als strukturelle Leerstände zu bewerten. Gründe, die einer einzelhandelsbezogenen Nachnutzung entgegenstehen, sind z.B.

mangelhafte Flächengröße und/oder -zuschnitt,
mangelhafte Sichtbarkeit,
Stufen im Eingang,
ruinöser Zustand der »Handelsimmobilie«,
überzogene, d. h. nicht marktgerechte Mietforderungen.

Für innerstädtische Lagen, teils auch gesamte Kommunen hat sich für den zielgerichteten Umgang mit Leerständen der Begriff  Leerstandsmanagement etabliert. Für die in Frage kommenden Maßnahmen ist zwischen den einzelnen Leerstandsarten, insbesondere zwischen fluktuativen und strukturellen Leerständen, zu unterscheiden. Die Maßnahmenbandbreite ist erheblich und unter anderem abhängig von den spezifischen Rahmenbedingungen einzelner Leerstände wie der immobilienwirtschaftlichen Geschäftslage.

Träger eines Leerstandsmanagements ist in Innenstädten oder deren Teillagen häufig die Kommune. Auch andere Akteure, insb. aus den Reihen der Immobilieneigentümer oder der gewerblichen Wirtschaft, kommen hierfür in Frage. In Einkaufszentren und Fachmarktzentren ist diese Aufgabe i.d.R.impliziter Bestandteil des Center- und Asset-Managements.

Leerstandsmanagement ist nicht selten in ein Citymanagement bzw. in Stadtmarketingprozesse eingebunden, vielfach werden Mittel der Städtebauförderung hierfür eingesetzt.

Quelle

Definitionen zur Einzelhandelsanalyse © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., 01. Februar 2014