In der Immobilienwirtschaft wird insbesondere von Immobilienmaklern eine Einteilung von Standortlagen verwendet, die unter der Ziffer I bzw. 1 Innenstadtlagen und unter der Ziffer II bzw. 2 Vorortlagen (Stadtteillagen) erfasst. Wie bei der Einteilung in A-Lagen, B-Lagen und C-Lagen stehen hierbei in der Regel das Ausmaß und die Qualität der Passantenfrequenz im Vordergrund (Standortlagen nach Passantenfrequenz), jedoch wird hier zunächst danach unterschieden, ob es sich um eine Innenstadt- oder eine Vorortlage handelt.
Zu den Ia-Lagen bzw. IIa-Lagen zählen die besten Lagen in dem jeweiligen Gebiet (Innenstadt bzw. Stadtteillagen), wobei außer auf Ausmaß und Qualität der Passantenfrequenz vor allem auf die folgenden Faktoren abgestellt wird,
die Sichtbarkeit,
die geballte Präsenz von leistungsstarken Einzelhändlern.(1)
Einzelne Institute stellen jedoch auf unterschiedliche Kriterien ab.(2)
In Ia-Lagen werden vor allem »Shopping Goods« und »Luxury Goods« angeboten; vorwiegend handelt es sich um mittel- bis hochpreisige Ware. In der Regel finden sich solche Lagen nur in Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern. Sie müssen nicht unbedingt in Fußgängerzonen liegen, wie dies durch die Fahrstraßen Königsallee und Schadowstraße in Düsseldorf veranschaulicht wird.(1) In Ia-Lagen werden für Ladenlokale im Erdgeschoss die am Ort höchsten Mieten erzielt; die hohen Mieten spiegeln die Attraktivität dieser Lagen für den Einzelhandel.
Als Ib- und IIb-Lagen werden dann jene Standorte in der Innenstadt bzw. den Stadtteilzentren eingeordnet, die den jeweiligen Kriterien in geringerem Maß genügen.
Wenngleich die Lagebezeichnungen Ia, b und IIa, b sehr häufig verwendet werden, so ist doch Folgendes zu beachten: Die Zuordnung einzelner Standorte zu den Lagen stimmt bei einzelnen Marktteilnehmern nicht notwendigerweise überein, weil diese unterschiedliche Kriterien und Methoden verwenden; teilweise stützen sie sich auf eigene Frequenzanalysen, teilweise verzichten sie auf methodisch anspruchsvolle Zählungen, teilweise ziehen sie nur die Passantenfrequenz heran, teilweise berücksichtigen sie weitere Kriterien, wobei deren Gewicht jedoch meist unklar bleibt. Wenn Frequenzzahlen verwendet werden, ist häufig nicht klar, bei welchen Werten die Grenzen gezogen werden.
Definitionen zur Einzelhandelsanalyse © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., 01. Februar 2014, (1) Kemper, Gerhard K.: Die Goldene Meile, Düsseldorf 1995, (2) Zum Vorgehen des Bundesverbandes der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. vgl. www.ivd.net; vgl. auch www.joneslanglasalle.de, www.brockhoff.de oder www.luehrmann.de.