Instandhaltungsstau (IHS)

Instandhaltungsstau (IHS)

Alternative Bezeichnungen: Maintenance backlog

Beschreibung und Verwendung: Der Instandhaltungsstau ist primär ein Maß für den baulichen Zustand eines Objekts. Er drückt aus, wie hoch die Kosten im Verhältnis zur Miete sind, um ein Objekt in einen bauschadens- und baumängelfreien Zustand zu versetzen. Instandhaltungsstau entsteht aus zu geringen Instandhaltungsmaßnahmen in der Vergangenheit und hat in der Regel höhere Kosten in der Zukunft oder eine Verkürzung der Restnutzungsdauer zur Folge. Das Risiko liegt darin, dass die Kosten unterschätzt werden, weswegen der Instandhaltungsstau auch als Risikokennzahl eingesetzt werden kann. Dies ist insbesondere deswegen wichtig, weil sich aus vernachlässigter Instandhaltung vielfältige Risiken wie die Sicherheits- und Gesundheitsgefährdung der Mieter und damit  rechtliche und ökonomische Risiken für den Eigentümer ergeben können.

Varianten: Wenn der Instandhaltungsstau unbekannt ist, z.B. beim Ankauf großer Portfolios, ist auch der Instandhaltungsstau eine Risikokennzahl.

Managementaufgaben: Im Risikomanagement dient die Kennzahl Instandhaltungsstau vor allem der Risikoidentifizierung. Sie kann helfen, den maximalen Investitionsbedarf, Folgerisiken und die Unsicherheit der Folgekosten abzuschätzen. Zum Management gehört auch, Maßnahmen zur Risikosteuerung zu priorisieren und zu ergreifen.

Berechnung:

Parameter: Kosten = Kosten für bauschadens- und baumängelfreien Zustand, NME = Nettomieteinnahmen pro Jahr

Einheit = Prozent

 

 

Quelle

Haas (2010), S. 108f., 126f., NHS Estates (2004), Kennzahlenkatalog Immobilien-Risikomanagement © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., Juni 2020