Elektronischer Handel

Elektronischer Handel

Unter elektronischem Handel (E-Commerce, Electronic Commerce, Internet-Handel) werden diejenigen Transaktionen auf einem Markt verstanden,

durch die der Austausch von wirtschaftlichen Gütern gegen Entgelt (z.B. Kauf, Miete, Pacht) begründet wird (Handel im funktionellen Sinne) und
bei denen nicht nur das Angebot elektronisch offeriert, sondern auch die Bestellung bzw. die Inanspruchnahme elektronisch unter Verwendung eines computergestützten Netzwerks (insbesondere des Internets) erfolgt.

Die reine Online-Kommunikation (kein Austausch von wirtschaftlichen Gütern gegen Entgelt) und das traditionelle TV-Shopping (im Gegensatz zum interaktiven TV-Shopping über digitales Fernsehen nicht auf einem computergestützten Netzwerk basierend) werden nicht als Bestandteile des elektronischen Handels aufgefasst. Ebenfalls ausgeschlossen wird die elektronische Abwicklung von unternehmensinternen bzw. hierarchischen Transaktionen. Der noch weiter gefasste Begriff des elektronischen Geschäftsverkehrs umfasst auch diese.

Der elektronische Handel umfasst ein weites Feld heterogener Unterformen, die anhand folgender Kriterien charakterisiert und voneinander abgegrenzt werden können:

1. anhand des Umfangs der elektronischen Unterstützung einer Transaktion:

Es werden nur einzelne Transaktionsphasen elektronisch unterstützt.
Es werden bis auf die Warendistribution der überwiegende Teil der Transaktionsphasen elektronisch abgewickelt.
Alle Transaktionsphasen inkl. der Warendistribution (Digitale Distribution) laufen auf elektronischem Wege ab.

2. anhand des Gegenstands der Transaktion:

Transaktionen von Nutzungsrechten für Dienstleistungen (z.B. Flugtickets, Eintrittskarten, Anmietung von Fahrzeugen),
Inanspruchnahme von Dienstleistungen (z.B. Informationssuche im Internet, Online-Banking oder Online-Service),
Transaktionen von Konsumgütern,
Transaktionen von Investitionsgütern,
Transaktionen mit Nominalgütern (z.B. Wertpapiere).

3. anhand der beteiligten Institutionen:

Transaktionen zwischen Unternehmen (Business-to-Business Electronic Commerce),
Transaktionen zwischen Unternehmen und Konsumenten (Business-to-Consumer Electronic Commerce), wozu auch der Online- Handel gehört,
Transaktionen zwischen Konsumenten (Consumer-to-Consumer Electronic Commerce).

4. anhand der Art des Endgeräts:

Fernseher (TV-Shopping),
Personal Computer (PC),
Mobilfunkgerät (Mobile Commerce).

5. anhand des Grads der Automatisierung der Transaktionsprozesse:

keine Automatisierung (z.B. Bestellung per E-Mail),
Automatisierung auf einer Marktseite (z.B. Bestellung über ein Shop-System),
Automatisierung auf beiden Marktseiten (z.B. automatische Bestellung im Rahmen des Supply Chain Managements).

6. anhand des Orts der Nutzung:

Nutzung von zu Hause,
Nutzung vom Arbeitsplatz,
Nutzung von unterwegs,
Nutzung im stationären Handel (z.B. über ein Kiosksystem).

Quelle

Definitionen zur Einzelhandelsanalyse © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., 01. Februar 2014, Katalog E, 5. Ausgabe, Köln 2006, S. 24