Diversifikation

Diversifikation

Üblicherweise wird Diversifikation mit Bezug auf die Verhältnisse in der Industrie so definiert, dass eine Unternehmung bei einer Diversifikation weitere Leistungen in ihr Programm aufnimmt, bei denen es sich jedoch nicht lediglich um eine Differenzierung oder eine Variation bisheriger Leistungen handelt. Bei den zusätzlichen Leistungen kann es sich um Produkte oder Dienstleistungen handeln. Im Handel empfiehlt sich ein modifizierter Begriff, bei dem sich der Begriff Diversifikation nicht nur auf neue Waren und Dienstleistungen erstreckt, sondern auch auf die Gegebenheiten, unter denen der Kunde die Waren und Dienstleistungen erwerben kann, was stellenweise (so z.B. von Glöckner- Holme) auch als Handlungsform bezeichnet wird. Bei einer horizontalen Diversifikation bleibt die Unternehmung auf ihrer bisherigen Wertschöpfungsstufe, bei einer vertikalen Diversifikation wird die Unternehmung auf der ihr vor- oder nachgelagerten Wirtschaftsstufen tätig. Von einer lateralen Diversifikation spricht man, wenn eine Unternehmung in für sie völlig neue Leistungs-/Marktfelder vorstößt. Beispiele für Formen der horizontalen Diversifikation enthält Abbildung C-2. Als Beispiel für eine vertikale Diversifikation lässt sich eine Tätigkeit einer Handelsunternehmung auf der Herstellerstufe anführen (eigene Fleisch- und Wurstfabriken von Lebensmittelfilialunternehmungen, Designunternehmen und Textilfabriken bei Textilfilialunternehmungen); gründet eine Versandhandelsunternehmung eine Bank, kann dies als Fall der lateralen Diversifikation angesehen werden.

 

Beispiele:

Horizontale Diversifikation: Ein Lebensmittelhändler vermittelt auch Reisen.
Vertikale Diversifikation: Eine Handelsunternehmung wird auch auf der Herstellerstufe tätig.
Laterale Diversifikation: Eine Versandhandelsunternehmung gründet eine Bank.

Quelle

Definitionen zur Einzelhandelsanalyse © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., 01. Februar 2014, Homburg, Chr./Krohmer, H.: Marketingmanagement. 2. Aufl., Wiesbaden 2006, S. 620 – 622., Glöckner-Holme, I.: Betriebsformen-Marketing im Einzelhandel, 1988.