Bedarf

Bedarf

Beim Bedarf handelt es sich um ein auf ein Gut ausgerichtetes Bedürfnis. Bedarfsobjekte können dabei z.B. Warenbereiche, Artikelgruppen, Artikel oder Sorten sein. (…) Ein Bedürfnis besteht in der Empfindung eines Mangels, verbunden mit dem Wunsch, diesen zu beseitigen.«(1) In Standortanalysen wird der Bedarf für Artikelgesamtheiten (z.B. für Warenbereiche oder Artikelgruppen, vgl. Sortimentsgliederung) in Geldeinheiten ermittelt.

Nach den Zeitabständen zwischen der Bedarfsdeckung kann in periodischen und aperiodischen Bedarf unterschieden werden. Mit periodischem Bedarf ist dabei jener Bedarf gemeint, der in regelmäßig wiederkehrenden Zeitabständen gedeckt wird, z.B. täglich (»täglicher Bedarf«) oder wöchentlich (»wöchentlicher Bedarf«). Dem periodischen Bedarf mit kurzfristigem Beschaffungsrhythmus (»kurzfristiger Bedarf«) wird im Wesentlichen der Bedarf nach Nahrungs- und Genussmitteln (NuG) sowie kurzfristiger Verbrauchsgüterbedarf {(VG) = Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel (WPR), Haushaltspapierwaren, Parfümerie-, Drogerie- und frei verkäufliche Pharmaziewaren, Zeitungen und Zeitschriften (ohne Abonnements) sowie Schnittblumen und Heimtierfutter} zugerechnet. Bei aperiodischem Bedarf sind die Zeitintervalle zwischen zwei Einkäufen unterschiedlich lang und in vielen Fällen nicht vorhersehbar. Dies gilt für Gebrauchsgüter (GG) des mittelfristigen Bedarfs (z.B. Textilien/ Bekleidung), vor allem aber für den langfristigen Bedarf (z.B. Einrichtungsgegenstände, elektrotechnische/elektronische Erzeugnisse und sonstige Hartwaren).

Die Einteilung in kurz-, mittel- und langfristigen Bedarf orientiert sich an den durchschnittlichen Zeitabständen zwischen den Zeitpunkten der Bedarfsentstehung. Die folgende Tabelle zeigt am Beispiel des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Köln für den Bezirk Rodenkirchen, wie einzelne Warengruppen dem kurz-, mittel- und langfristigen Bedarf zugeordnet wurden (siehe hierzu auch»Warengruppensystematik für den Einzelhandel« in der Anlage 2).

Die in dem beispielhaft herangezogenen »Einzelhandelskonzept der Stadt Köln« verwendete Einteilung in kurz-, mittel- und langfristigen Bedarf ist als Konkretisierung von Bedarfsarten anzusehen, wie sie stellenweise auch in Landesentwicklungsprogrammen unter anderen Bezeichnungen zur Charakterisierung des Zentrenkonzepts verwendet werden, so in Grundbedarf, gehobenen und höheren Bedarf.(2) In den Entwicklungsprogrammen einzelner Bundesländer werden allerdings unterschiedliche Begriffe verwendet: so wird z.B. im LEP Bayern auf den kurzfristigen, täglichen, und den sonstigen Bedarf abgestellt.(3)

Quelle

Definitionen zur Einzelhandelsanalyse © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., 01. Februar 2014, (1) Katalog E, 5. Ausg. 2006, S. 90.