Die für den Einzelhandel in den Innenstädten und in den Vorortzentren vorgesehenen Lagen werden je nach Höhe der Passantenfrequenz in verschiedene Lagekategorien unterteilt, und zwar in A-Lage (inklusive der Top-A-Lage), B-Lagen und C-Lagen; es findet sich auch die Einteilung in IA- , IB- und IIA- sowie IIB-Lage. Außerdem ist zu berücksichtigen, inwieweit die Passanten geneigt sind bzw. beabsichtigen, Ausgaben im Einzelhandel zu tätigen (Passantenqualität). Eine hohe Passantenfrequenz kann auch durch Gastronomie, Hotellerie oder andere Frequenzbringer ausgelöst sein.
Eine Einteilung der Einzelhandelslagen nach Passantenfrequenz und Passantenqualität erfasst wichtige Merkmale der einzelnen Standortlagen, kann jedoch um weitere Merkmale ergänzt werden, so etwa die Dichte des Geschäftsbesatzes, das Vorhandensein von Mindernutzungen, das Auftreten von Leerständen oder die Mieter- und Flächenstrukturen. Eine derart detaillierte Differenzierung ist in der Regel vor allem in Oberzentren und Metropolen durchführbar, da an diesen Standorten die strukturellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Geschäftslagen besonders prägnant sind.
Ein Vergleich der Merkmalsausprägungen zwischen den Geschäftslagen verschiedener Städte mit unterschiedlicher zentralörtlicher Funktion ist nur bedingt sinnvoll. Beispielsweise kann die B-Lage einer Metropole durchaus eine höhere Passantenfrequenz aufweisen als die A-Lage eines Mittelzentrums. Aus diesem Grund sollten die verschiedenen Geschäftslagen einer Stadt in erster Linie im intrakommunalen Vergleich betrachtet werden. Ebenso sind Merkmale wie der Geschäftsund Mieterbesatz in der Top-A-Lage eines Mittelzentrums nicht so stark ausgeprägt wie bei einem Oberzentrum; in diesem Fall basiert die Einstufung als Top-A-Lage in erster Linie auf der Passantenfrequenz und weniger auf den übrigen Faktoren. Für Unterzentren bietet sich eine derartig differenzierte Betrachtung in der Regel nicht an, da eine klare Ausprägung von Konsumlagen kaum vorhanden ist.
Definitionen zur Einzelhandelsanalyse © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., 01. Februar 2014