Semivolatilität (SemiVola)

Semivolatilität (SemiVola)

Beschreibung und Verwendung: Die Semivolatilität ist ein Maß für die Intensität der Schwankungen einer Variablen um ihren Mittelwert, allerdings nur der negativen. Damit misst die Semivolatilität das Downside-Risiko und entspricht besser der menschlichen Intuition als die Volatilität, die die gesamte Verteilung der Beobachtungswerte abdeckt. Bei einer symmetrischen Verteilung ist die Semivolatilität halb so groß wie die Volatilität.

Die Semivolatilität wird in ähnlicher Form wie die Volatilität verwendet, z.B. um das Risiko einer sinkenden Marktmiete auszudrücken.

Varianten: Häufiger als Semivolatilität und Semistandardabweichung wird die Semivarianz verwendet. Das ist ungerechtfertigt, denn die Semivolatilität ist leichter zu interpretieren und besser vergleichbar (Volatilität). Im Vergleich zu anderen verteilungsbeschränkten Risikomaßen wie Value at Risk ist die Semivolatilität jedoch weniger informativ, weil sie über den Verlauf der Verteilungskurve keine Aussagen macht.

Managementaufgabe: Die Semivolatilität dient primär der Risikomessung, insb. der Modellierung von potenziellen Verlusten. Zum Management gehören die Identifikation und Analyse von Einflussgrößen, die zum Verlust führen und die Reduzierung der Semivolatilität, z.B. durch Diversifizierung.

Berechnung:

Parameter: X = Variable, z.B. zukünftige Rendite
E(X) = Erwartungswert der Variable X
i = Laufindex (summiert wird für alle i von 1 bis n)
n = Anzahl der Beobachtungswerte
t = Anzahl der Berechnungszeiträume, z.B. 12 für monatl. Werte

Einheit= Einheit der Eingangswerte

 

Quelle

Chambers/Lu (2017), Kill (2020), Kennzahlenkatalog Immobilien-Risikomanagement © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., Juni 2020