Konzentration (C)

Konzentration (C)

Beschreibung und Verwendung: Konzentrationsmaße drücken aus, wie gleichmäßig Einnahmen, Werte oder andere Größen in einer Immobilie oder einem Portfolio verteilt sind. Aus der ungleichmäßigen Verteilung, d.h. einer hohen Konzentration entstehen Konzentrationsrisiken (Klumpenrisiken). Konzentrationen werden üblicherweise betrachtet nach „Adressen“ (z.B. Mietern), Sektoren (z.B. Nutzungsarten oder Mieterbranchen) und Regionen (z.B. Postleitzahlbezirken).

Varianten: Die Messung von Konzentrationsrisiken erfolgt in der Regel über modellfreie (heuristische) Verfahren wie den Herfindahl-Hirschmann-Index (HHI) den Gini-Koeffizienten oder einfache Verhältniszahlen, etwa „Anteil des größten Mieters an den gesamten Mieteinnahmen“. Solche einfachen Kennzahlen sind üblich, aber nur begrenzt nützlich, vor allem weil sie sich kaum vergleichen lassen. Modellgebundene Verfahren wie das von Banken eingesetzte Asymptotic Single Risk Factor Model sind in der Immobilienbranche unüblich.

Managementaufgabe: Konzentrationsmaße dienen primär zur Identifizierung von Klumpenrisiken. In der Praxis erfolgt dies überwiegend mit einfachen Verhältniszahlen und begrenzt auf wenige Größen. Für ein umfassendes Risikomanagement sollten jedoch nicht nur Mieteinnahmen und Kosten beobachtet werden, sondern sämtliche Kriterien, bei denen eine Konzentration ein Risiko darstellt. Das Risikomanagement hat die Aufgabe, bestehende riskante Konzentrationen abzubauen, z.B. bei Entscheidungen über Neuvermietungen oder Objektverkäufe.

Berechnung:

Parameter: xi = Merkmalsanteil, z.B. Anteil der Mieteinnahmen des i-ten Mieters an den Gesamt-Mieteinnahmen
i = Laufindex (summiert wird für alle i von 1 bis n)

Einheit= Indexwert (zwischen 1/n und 1)

 

 

 

Quelle

Bundesbank (2006), Lux (2012), S. 69f., Kennzahlenkatalog Immobilien-Risikomanagement © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., Juni 2020