Gut

Gut

„Güter sind alle materiellen und immateriellen Mittel, die der menschlichen Bedürfnisbefriedigung (Bedürfnis) dienen können. Güter können in vielfältiger Weise unterschieden werden (Güterklassifikationen):

Eine wichtige Einteilung ist die in materielle Güter (Sachgüter), Dienstleistungen (z.B. Arbeitsleistung, Transportleistung), Rechte (z.B. Nutzungsrechte aufgrund eines Mietvertrages) und Informationen (z.B. Informationen aus einer Marktanalyse).
Gebräuchlich sind auch die Einteilungen inb
bewegliche/mobile Güter (Waren) – unbewegliche/immobile Güter (Immobilien = Grundstücke und Gebäude),
Konsumgüter (zum Letztverbrauch bzw. zur Letztverwendung bestimmt) – Produktionsgüter (mit ihnen werden andere Güter hergestellt),
Verbrauchsgüter (zur einmaligen Nutzung bestimmt) – Gebrauchsgüter (zur mehrmaligen Nutzung bestimmt),
Realgüter – Nominalgüter (z.B. Geld).
Die Dienstleistungen lassen sich in überwiegend geistige Dienstleistungen (z.B. Konzeptionsleistungen, Beratungsleistungen) und überwiegend manuelle Dienstleistungen (z.B. Zurverfügungstellung von Arbeitskraft, Reparaturleistungen) unterscheiden.

In der Informationsökonomik werden Güter nach ihrem Anteil an Such-, Erfahrungs- und Vertrauenseigenschaften unterschieden. Ein Produkt besitzt Sucheigenschaften, wenn ein Nachfrager das Vorhandensein oder das Ausmaß dieser Eigenschaften durch Inspektion vor dem Kauf feststellen kann. Erfahrungseigenschaften liegen vor, wenn ein Qualitätsmerkmal sich dem Nachfrager erst durch den Gebrauch oder Verbrauch des Gutes erschließt, also erst in der Phase nach dem Kauf. Vertrauenseigenschaften sind solche Eigenschaften, deren Vorhandensein oder Ausmaß ein Nachfrager auch nach dem Kauf nicht oder nur mit prohibitiv hohen Kosten überprüfen kann.«(1)

Auch die Einteilung in problemlose und problemvolle Güter nimmt auf die Kenntnisse und die Möglichkeiten zur Beurteilung einzelner Güter durch die Nachfrager Bezug. Problemlose Güter sind dem Nachfrager bekannt (nach Art, Qualität, Verwendung, Preis), er erwartet oder wünscht bei ihrer Auswahl und ihrem Erwerb keine Bedienung oder Beratung; die Güter sind für den Absatz mittels Selbstbedienung geeignet. Dagegen wird bei problemvollen Gütern (z.B. hochwertige, technischkomplizierte Güter), bei Gütern mit z.T. inhomogener Qualität und bei Gütern, bei denen der Nachfrager keinen Marktüberblick hat, tendenziell eher Beratung und Service erwartet. Die Grenze zwischen problemlosen und problemvollen Gütern lässt sich schwerlich exakt ziehen, da sie von Produktgestaltung und vom Informationsstand des einzelnen Nachfragers abhängt.(2)

In der Amtlichen Statistik werden verschiedene Gütersystematiken verwendet, die hinsichtlich ihrer Gliederungskriterien auf die statistische Erfassung des jeweiligen Stadiums des Warenflusses (z.B. Produktion, Ein- und Ausfuhr) ausgerichtet sind. Für Analysezwecke des EU-Binnenmarktes erfolgte eine Harmonisierung der in den einzelnen Mitgliedstaaten verwendeten Systematiken.(1)

Im Rahmen ihrer Sortimentspolitik systematisieren die Unternehmungen des Handels die von ihnen
angebotenen Güter (Artikel) mit Hilfe von Sortimentspyramiden (Sortimentsgliederung).

Quelle

Definitionen zur Einzelhandelsanalyse © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., 01. Februar 2014, (1) Katalog E, 5. Ausg., Köln 2006, S, 129, (2) Katalog E, 5. Ausg., Köln 2006, S. 135