Beschreibung und Verwendung: Die Ertragskonzentration spiegelt die Bedeutung (des Mietertrags) eines Mieters, einer Nutzungsart oder einer Branche für ein Unternehmen wider. Je höher die Konzentration, desto höher ist das Klumpenrisiko. Im Hinblick auf die Finanzierungsvereinbarungen kann der Ausfall des wichtigsten Mieters bereits bestandsgefährdend sein. Daher gehört diese Kennzahl zu den zentralen Steuerungskennzahlen von bestandshaltenden bzw. -verwaltenden Immobilienunternehmen. Für Kapitalverwaltungsgesellschaften ist sie durch die MaRisk quasi vorgeschrieben.
Varianten: Für das Konzentrationsmaß macht es normalerweise keinen großen Unterschied, ob die Ist- oder Sollmiete betrachtet wird. Es hängt vom Entscheider, von der Nutzungsart und vom Analysezweck ab, welche Basisgröße besser geeignet ist.
Bei Betrachtung eines Einzelobjekts sollten Nebenkosten kalkulatorisch berücksichtigt werden. Für Portfolioanlysen sollten sie nicht berücksichtigt werden, da diese zur Verzerrung der Kernerlöse führen können. Die Nebenkostenermittlung ist ex ante mit hohen Ermessensspielräumen versehen.
Managementaufgabe: Die Kennzahl Ertragskonzentration dient der Identifizierung des wichtigsten Klumpenrisikos vieler Immobilienunternehmen. Sie ist daher als nicht nur für das Risikomanagement wichtig und sollte bei allen wichtigen Entscheidungen berücksichtigt werden, insb. bei Neuvermietungen.
Zur Orientierung dient in der Praxis manchmal das Paretoprinzip (20% der Mieter generieren 80% der Erträge).
Berechnung:
Parameter: x = Sollmiete des i-ten Mieters
i = Laufindex (summiert wird für alle i von 1 bis n bzw. bis zum fünftgrößten Mieter)
Einheit= Prozent
KAMaRisk (2017), S. 9, Kennzahlenkatalog Immobilien-Risikomanagement © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., Juni 2020