Discounter

Discounter

Unter einem Discounter, Diskonter oder Diskontgeschäft versteht man eine Einzelhandelsbetriebsform, bei der ein auf hohen Lagerumschlag ausgerichtetes enges Warenangebot des Massenbedarfs preisaggressiv bei vergleichsweise geringer Personalintensität angeboten wird. Auf Dienstleistungen wird in der Regel verzichtet. Selbstbedienung, einfache Ladenausstattung und platzsparende Präsentation der Waren sind weitere Merkmale. Discounter bevorzugen eine Dauerniedrigpreispolitik. Allerdings bieten Discounter neben dem regulären Sortiment auch Aktionsware an.(1) Das Sortiment wird häufig von einem hohen Anteil von Handelsbzw. Eigenmarken geprägt.

Discounter bieten teilweise ein branchenübergreifendes Sortiment, z.B. Lebensmittel und Textilien, teilweise beschränken sie als Fachdiscounter ihr Sortiment auf einzelne Branchen, so z.B. im Textilund im Schuhhandel oder bei Tiefkühlkost. Es wird dann stellenweise auch der Begriff »Extremdiscount« verwendet.(2)

Zu den Lebensmittel-Discountern werden in Deutschland die Verkaufsstellen der Aldi-Gruppe (mit ALDI Süd und ALDI Nord), der Schwarz-Gruppe (Lidl), der Rewe Group (Penny), der Edeka-Gruppe (Netto) und die von NORMA gezählt, obwohl in diesen Geschäften in nicht unbedeutendem Maße auch Non-Food als Aktionsware verkauft wird. Zum Sortimentsumfang und zur Verkaufsfläche vgl. auch die Angaben unter »Lebensmitteleinzelhandel, Formen des«. Es wird in Hard- und Softdiscounter unterschieden, gelegentlich wird zusätzlich der Hybrid-Discounter angeführt. Bei letzterem handelt es sich um eine Variante des Discounters, welche zwischen Softdiscount und Supermarkt anzusiedeln ist und die auch als Supermarkt-Discount-Hybrid bezeichnet werden kann. Gegenüber Lidl und Penny führen Hybrid-Discounter ein umfangreicheres Sortiment und weisen geringe Andienungsunterschiede auf (oftmals mit Frischwurstbedientheke).

Ein Non-Food-Discounter ist ein Selbstbedienungsgeschäft, das ein auf umschlagstarke Artikel aus dem Hartwaren- und/oder Textilbereich konzentriertes Angebot führt und den Verbraucher insbesondere über seine Niedrigpreispolitik anspricht.(3)

In Abbildung B-2 werden noch einmal Varianten des Begriffes Discounter zusammen gestellt. Abb. B-2: Varianten der Betriebsform »Discounter«

Deutschland

Hard- und Soft-(Marken)discounter
Fachdiscounter
Non-Food-Discounter
Hybrid-Discounter

USA

Discount-Store
Extreme Value Retailer

Beispiele:

Aldi
Lidl
kik (Textilien)
Frostkauf als Beispiel für Extremdiscount

Quelle

Definitionen zur Einzelhandelsanalyse © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., 01. Februar 2014, Lerchenmüller, M./Vochezer, R./Vogler, Th.: Lexikon Betriebsformen. Supermarkt, Discounter & CO.: Strukturen – Fakten – Trends, Frankfurt a.M. 2011, S. 38f., Wotruba, M. (2011): Die Lebensmittel-Discounter erreichen die Reifephase. Folgt eine weitere Ausdifferenzierung? In: Jürgens, U. (Hrsg.): Discounterwelten. S. 106 -115 (= GHF Bd. 17). Passau., EHI Retail Institute (Hrsg.): Handel aktuell. Ausgaben 2009 / 2010, Köln, 2009, S. 382, Haas, A.: Discounting. Konzeption und Anwendbarkeit des Discount als Marketingstrategie, Nürnberg 2000.