Risikotoleranz

Risikotoleranz

Beschreibung und Verwendung: Als Risikotoleranz bezeichnet man den Abstand des Status quo zu dem Punkt, der noch nicht bestandsgefährdend ist, aber im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit nicht unterschritten werden sollte. Formal entspricht das Konzept der Risikotoleranz dem der Risikotragfähigkeit, nur mit einer anderen Zielgröße, z.B. einem niedrigeren Verlust oder einer besseren Ratingnote.

Varianten: Nach Möglichkeit sollte der Geldbetrag, der den Abstand ausdrückt, um eine Wahrscheinlichkeitsaussage ergänzt werden. Hierfür bietet sich eine Monte Carlo Simulation an. Die passenden Maße sind dann (Deviation) Value at Risk und Conditional Value at Risk. Im Unterschied zur Risikotragfähigkeit kann hier ein geringeres Konfidenzniveau gewählt werden.

Mnagementaufgabe: Die Risikotoleranz sollte in der Risikostrategie festgelegt werden. Daneben kann sie zur Risikoanalyse und -bewertung auf Einzelengagements- und Portfolioebene eingesetzt werden.

Berechnung: mit Szenariorechnung (integrierte Planungsrechnung), möglichst ergänzt um eine Monte Carlo Simulation für die Wahrscheinlichkeitsaussage

Parameter: Eigenkapital, Liquidität, freie Kreditrahmen, Covenants, angestrebte Ratingnote

Einheit= Geldeinheit

Quelle

Gleißner/Wolfrum (2019), Kennzahlenkatalog Immobilien-Risikomanagement © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., Juni 2020