Beschreibung und Verwendung: Der RORAC ist primär eine Performancekennzahl. Im Unterschied zur bekannten Eigenkapitalrendite (Return on Equity) wird hier der Kapitalrückfluss (Return) ins Verhältnis zum Risikokapital gesetzt. Risikokapital ist das Eigenkapital, das zur Deckung möglicher Verluste nötig ist. Genauer gesagt, wird das Risikopotenzial mit einer Kennzahl wie Value at Risk gemessen, zur Deckung ist also mindestens so viel Eigenkapital vorzuhalten.
Die Kennzahl ist bei Banken schon lange im Einsatz, ist aber auch in anderen Industrien fester Teil eines wertorientierten Managements. Im Risikomanagement von Immobilienunternehmen gibt sie Orientierung darüber, welche Rendite die unterschiedlichen Aktivitäten erbringen, wenn man das mit ihnen verbundene Risiko berücksichtigt.
Varianten: Varianten sind die Kennzahlen RAROC (Risk-adjusted Return on Capital) und RARORAC (Risk-adjusted Return on Risk-adjusted Capital). Der RAROC wird verwendet, wenn das eingesetzte Eigenkapital genau feststeht, was z.B. bei Immobilienkäufen oder Geschäftseinheiten oft nicht der Fall ist. Beim RARORAC werden sowohl Zähler als auch Nenner risikoadjustiert.
Managementaufgabe: Der RORAC wird nicht zur Messung einzelner Risiken eingesetzt, sondern zur ganzheitlichen Beurteilung von Unternehmen, Unternehmensbereichen und einzelnen Geschäftsaktivitäten wie Ankäufen. Bei Entscheidungen sollte die Variante mit einem höheren RORAC gewählt werden – vorausgesetzt, er liegt über dem Mindest-RORAC.
Berechnung:
Parameter: E(X) = Erwartungswert der Variable X, z.B. Gewinn
VaR = Value at Risk
Einheit = Prozent
Schierenbeck Bd. 2, S. 45, Gleißner/Wolfrum (2009), S. 101, Kennzahlenkatalog Immobilien-Risikomanagement © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., Juni 2020