Ratingnote

Ratingnote

Beschreibung und Verwendung: Die Ratingnote ist das Ergebnis eines Ratingverfahrens. Am bekanntesten ist das Kreditrating, mit dem Ratingagenturen und Banken die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Schuldners (z.B. Kreditnehmer, Mieter) oder eines Finanzinstruments (z.B. Anleihe) messen. Daneben gibt es Investmentratings, die z.B. Investoren einsetzen, um bei einer Anlage die Wahrscheinlichkeit einer Wertänderung oder einer Verfehlung der Renditeerwartung zu messen. Die Ratingnote ist ordinal skaliert, d.h. dem Messwert wird ein Buchstabe, eine Zahl oder eine Buchstaben-Zahlen-Kombination zugewiesen.

Ratings sind sehr vielfältig einsetzbar, können qualitative und quantitative Aspekte abdecken und mit unterschiedlichen Verfahren erstellt werden. Damit die Ratingnote verlässlich Auskunft über die Risiken geben kann, müssen jedoch die etablierten Regeln für die Erstellung, Anwendung, Validierung und Kalibrierung von Ratingverfahren eingehalten werden.

Varianten: Der Begriff Rating wird häufig auch dann verwendet, wenn kein Risiko bzw. keine Wahrscheinlichkeit ausgedrückt wird. Dies gilt insb. für die Qualitätsbeurteilungen, z.B. Markt-/ Standortratings. Hier handelt es sich meistens um Scoringverfahren.

Managementaufgabe: Für Banken ist die Ratingnote die zentrale Risikokennzahl im Kreditgeschäft. Diese Bedeutung hat sie in der Immobilienwirtschaft bisher nicht, was hauptsächlich an den hohen Anforderungen an die Daten und Methoden zur Erstellung valider Ratingverfahren liegt. Wenn aber ein Rating verwendet wird, kann es auf ähnliche Weise wie bei Banken für Transparenz, Vergleichbarkeit und risikogerechte Bepreisung sorgen. Zum Risikomanagement gehört ferner, dass Veränderungen der Ratingnote über die Zeit verfolgt und ggf. Risikosteuerungsmaßnahmen ergriffen werden.

Berechnung:

Parameter: Beispiel:
PD = Ausfallwahrscheinlichkeit eines Einzelhandelsmieters, gemessen mit einem internen Modell auf der Basis von Eigenkapitalquote, Zahlungsverhalten und Umsatz pro m² Mietfläche
Ratingnote = Zuordnung mittels Wertetabelle; in der Praxis werden hierzu häufig die Einteilungen und empirisch ermittelten Ausfallwahrscheinlichkeiten großer Ratingagenturen verwendet

 

Quelle

Gleißner/Wiegelmann (2012), Lausberg/Wiegner (2009), Kennzahlenkatalog Immobilien-Risikomanagement © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., Juni 2020