Maximalverlust (MV)

Maximalverlust (MV)

Alternative Bezeichnung: Maximum drawdown (MDD)

Beschreibung und Verwendung: Die Kennzahl Maximalverlust steht für den Verlust, den ein Investor erlitten hätte, wenn er eine Immobilie zum Höchstpreis gekauft und zum Niedrigstpreis verkauft hätte. Der MV ist ein relativ einfach zu berechnendes Downside-Risikomaß, mit dem man insb. die historische Dimension in Risikobetrachtungen einfließen lassen kann. Es ist parameterfrei, d.h. man braucht zu seiner Berechnung keine Annahmen über die Einflussfaktoren treffen. Außerdem kann der Investor den Betrachtungszeitraum frei wählen, anders als beim Value at Risk.

Variante: Der MV lässt sich auch auf prognostizierte Werte beziehen, ferner kann man den Quotienten aus Rendite und MV bilden. Ähnliche Kennzahlen sind der Average Drawdown (ADD) und der Maximum Drawdown at Risk.

Managementaufgabe: Im Risikomanagement bereichert der MV das Spektrum an Kennzahlen, indem er eine Vergleichsmöglichkeit bietet. Wenn z.B. in den letzten 20 Jahren auf einem Markt schon einmal ein MV von 30% aufgetreten ist, dann relativiert dies den CVaR, der den prognostizierten Verlust für die nächsten 20 Jahre ausdrückt. Der MV dient also vor allem der Risikobewertung und – wie bei den anderen Verlustkennziffern – der Vorbereitung von Maßnahmen zur Abwehr von Verlusten.

Berechnung:

Parameter: X = z.B. historische Marktwerte einer Immobilie
T = Zeitraum
Max = Höchster Wert in der Periode T
Min = Niedrigster Wert vor einem neuen Höhepunkt in der Periode T

Einheit = Prozent

Quelle

Hamelink/Hoesli (2004), Kennzahlenkatalog Immobilien-Risikomanagement © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., Juni 2020