Agentursystem

Agentursystem

Bei einem Agentursystem beauftragt ein Hersteller einen Agenten mit dem Vertrieb seiner Ware an Endverbraucher. Der Agent verkauft die Ware »in fremdem Namen und auf fremde Rechnung« und handelt mithin als Handelsvertreter. Dieser sog. Agenturhandel steht neben dem Fall des Eigenhandels, in dem der Händler im eigenen Namen und auf eigene Rechnung handelt (und mithin das Risiko trägt) und dem Kommissionshandel (Handel im eigenen Namen und auf fremde Rechnung). Agentur- und Eigenhandel können nebeneinander in einem Verkaufslokal praktiziert werden. So wird eine Tankstelle im Regelfall den Kraftstoff als Agent verkaufen, die übrigen Waren als Eigenhändler. In Agentursystemen trägt der Hersteller die Bestandsverantwortung und damit das Warenrisiko, hat dafür aber auch die Autonomie, die Preise festsetzen zu können (Preishoheit).

Beispiel:

Das MCA-System von Miele (Miele Chartered Agency):

Die Vertriebspartner verkaufen auf Rechnung des Herstellers und erhalten dafür eine Provision.
Der Hersteller gestaltet den Point auf Sale, finanziert die Ausstellung, kontrolliert den Preis und hat den »direkten« Draht zum Endkunden.
Die Vertriebspartner profitieren von niedrigem Kapitaleinsatz und stabilen Margen.
Ein konsistenter und qualitativ hochwertiger Markenauftritt ist sichergestellt.
Gute Erfolge in Australien und Kanada

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Quelle

Definitionen zur Einzelhandelsanalyse © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., 01. Februar 2014, Quelle: Dr. Zinkann (GF Miele) in GEM 2011