Seitwärtsbewegung am Markt: Leichter Anstieg der Leerstände bei weiterhin hohen Mieten und Preisen – gif-CRES Consensus-Büromarktprognose 1/2021 veröffentlicht

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Wiesbaden, 14.06.2021

Das wirtschaftliche Umfeld der Büroimmobilienmärkte ist einerseits weiterhin durch Unsicherheit geprägt, obwohl sich andererseits in den Stimmungsindika-toren und Aktienkursen der letzten Wochen ein ungebrochener Optimismus niederzuschlagen scheint.

Die Daten der Büromärkte und ihres Umfelds werden sich nach den Berechnungen der Researcher vor allem in steigenden Leerstandsquoten niederschlagen, wobei der Anstieg in den verschiedenen Märkten unterschiedlich ausfällt und in Berlin sowie Düsseldorf ausgeprägter sein wird als in den anderen drei betrachteten Märkten.

Die Spitzenrenditen und Spitzenmieten bleiben in den kommenden rund 1½ Jahren, dem Prognosezeitraum der Consensus-Umfrage, stabil.

Spitzenrenditen: unverändert niedrig
Ausgangspunkt sind die historisch einmaligen Tiefststände bei den Spitzenrenditen, die in Berlin und München bereits deutlich unter 3 % liegen. Nach wie vor sieht die Mehrheit der Prognostiker keine Tendenz zu steigenden Renditen, sodass der Mittelwert (Median) der erwarteten Änderungen nach wie vor bei ±0 Basispunkten liegt.

Das bedeutet weiterhin, dass die Spitzenrenditen in Hamburg, Berlin, Frankfurt und München mindestens bis Ende des Jahres 2022 unter 3 % liegen werden – in Düsseldorf leicht darüber.

Leerstände: moderater Anstieg
Die schon in der letzten Umfrage erkennbare Erwartung steigender Leerstandsquoten ist weiterhin differenziert: Bis 2022 werden für Berlin, München und Düsseldorf signifikante Steigerungen zwischen 0,85 und 1,45 Prozentpunkte vorhergesagt, allerdings in Berlin und München ausgehend von dem sehr niedrigen, derzeitigen Niveau (Median: 2,5 % bzw. 2,7 %). In Hamburg und Frankfurt liegen die erwarteten Anstiege knapp unter 1 Prozentpunkt.

Spitzenmieten: wenig Veränderung
Analog zu den Renditen wird auch bei den Spitzenmieten eine stabile Entwicklung erwartet, obwohl die steigenden Leerstandsquoten andere Erwartungen nahelegen und in der letzten Umfrage ein nennenswerter Teil der Prognostiker zumindest in Berlin leicht sinkende Mietpreise erwartet hatte.

Gleichwohl sind stabile Spitzenmieten nicht unplausibel, da sich diese Kennzahl auf sehr enge Teilmärkte in besten Lagen fokussiert, während sich die Leerstandsquoten auf den jeweiligen regionalen Gesamtmarkt beziehen. Außerdem führt die prognostizierte Entwicklung zu Leerstandsquoten, die bei maximal 4 % liegen. Es ist nicht überraschend, dass von derart niedrigen Leerständen keine spürbaren negativen Impulse auf die Mieten ausgehen.

Im Gegenteil kann sich ein Teil der Umfrageteilnehmer sogar wieder leicht, um maximal 1 % steigende Spitzenmieten in Berlin, Hamburg und München vorstellen.

Fazit
Die Mehrheit der Researcher, die an der Consensus Büromarkt-Umfrage mit ihren Prognosen beteiligt sind, erwartet bis Ende 2022 eine Seitwärtsbewegung auf dem zuvor erreichten, hohen Niveau. Tendenziell scheint aber ein leichter Optimismus zurückzukehren und von einem leichten Anstieg der Leerstandsquoten abgesehen, wird mit stabilen Spitzenmieten und -renditen gerechnet.

Übersicht zu den prognostizierten Veränderungen im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr
(jeweils Medianwerte aus allen eingereichten Prognosen bps = Basispunkte)

Büromarktprognose 1 2021                      Filebrowser

Die Teilnehmer und Berichte der gif/CRES Consensus-Büromarktprognosen können im Onlineshop der gif abgerufen werden: www.gif-ev.de/onlineshop


Die Kompetenzgruppe Immobilienmarkt-Research der gif und das Center for Real Estate Studies (CRES) an der Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB) führen halbjährlich Umfragen zur Prognose für die Spitzenmiete, die Spitzenrendite und den Leerstand an den deutschen Top-5-Standorten durch. Die Umfrage wird seit 2010 durchgeführt und fand zum 20. Mal statt. An ihr beteiligen sich Research-Abteilungen deutscher und internationaler Immobilienunternehmen, u. a. Dienstleister, Bestandshalter und Kreditinstitute.

Ansprechpartner:
Dr. Jaroslaw MorawskiJarek.Morawski@grosvenor.com
Prof. Dr. Felix Schindler MRICSSchindler@steinbeis-cres.de
Ullrich Werling FRICSUllrich.Werling@hws-wert.de

Über die gif
Die gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V. wurde am 15. Okto-ber 1993 gegründet und hat heute rund 1.300 Mitglieder. Der gemeinnützige Verein strebt die Zusammenführung von Theorie und Praxis an und trägt zur Klärung wichtiger immobilienwirtschaftlicher Fragestellungen sowie zur Verbesserung der Markttranspa-renz bei.

Kontakt:
Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V.
Mosbacher Straße 9 | 65187 Wiesbaden
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