Im Fokus: Prof. Dr. Steffen Sebastian

Im Fokus: Prof. Dr. Steffen Sebastian – gif-Vorstand und Immobilien-Ökonom aus Berufung

Seit der Wahl auf der Mitgliederversammlung am 3. Mai ist es offiziell: Die gif darf mit Steffen Sebastian einen der einflussreichsten Ökonomen Deutschlands zu seinen Vorständen zählen! Ein Blick auf die Vita des Immobilien-Ökonom Prof. Dr. Steffen Sebastian zeigt: Wirtschaftswissenschaftliche Forschung ist seine Passion und Berufung – und das seit rund 30 Jahren. Der studierte Betriebswirt ist Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung sowie stellvertretender Geschäftsführer des IREBS Instituts für Immobilienwirtschaft an der Universität Regenburg. Zudem ist Sebastian seit 2009 stellvertretender Direktor des von ihm mitgegründeten Center of Finance an der Universität Regensburg sowie Forschungsdirektor am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim.
Sebastian, den die FAZ zu den hundert einflussreichsten Ökonomen Deutschlands zählt, begleitet die gif bereits seit 20 Jahren: Im Verein leitet er die Kompetenzgruppe „Indirekte Immobilienanlage“, er ist Vorsitzender der gif-Mietspiegelkommission und seit vergangenem Jahr Mitglied im Vorstand.  

Sie sind im Jahr 2003 der gif beigetreten, weil…

…ich gerade den gif-Forschungspreis für meine Dissertation erhalten hatte. Eigentlich damit aber viel zu spät. 

Was fasziniert Sie an der Immobilienbranche?

Das Zusammenspiel zwischen Zahlen, Menschen, Technik und Recht. Und Stadtplanung. Und Architektur. Und vieles, vieles mehr. In seinem eigenen Bereich gut zu sein und dennoch nichts Wichtiges aus den anderen Bereichen zu übersehen, bleibt weiterhin eine spannende Herausforderung!

Welches immobilienwirtschaftliche Thema liegt Ihnen besonders am Herzen?

Vor allem bezahlbares Wohnen für bedürftige Haushalte. Dieses Thema hat die größte soziale Sprengkraft. Die sozial ausgewogene Finanzierung der energetischen Sanierung gehört hier ebenfalls dazu. Neben meinem Herzen wird auch mein Hirn davon gefordert, hier eine marktwirtschaftliche Lösung dieser Problematik zu finden.

Wo sehen Sie die derzeit größten Herausforderungen der Branche?

Dringend ist im Moment das Problem bezahlbares Wohnen, dass wir kurzfristig lösen müssen. Die existenzielle Menschheitsfrage bleibt aber die Klimaneutralität für den gesamten Gebäudebestand. Beides müssen wir klug zusammenbringen. 

Bitte schreiben Sie der Immobilienwirtschaft abschließend drei To Do´s ins Hausaufgabenbuch.

Erstens, die Branche macht entgegen mancher Unkenrufe sehr vieles sehr richtig. Einfach so weitermachen. Zweitens, noch mehr Engagement für das große Ganze, auch im Rahmen der tollen Organisationen und Vereine unserer Branche. Drittens würde ich mir wünschen, bei den vielen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft nicht sofort für alles vom Staat finanziellen Ausgleich zu verlangen. Wer Marktwirtschaft will, muss auch bei Subventionen maßvoll vorgehen.