Supermarkt

Supermarkt

Der Supermarkt ist ein Einzelhandelsbetrieb (Einzelhandel im institutionellen Sinne), der auf einer Verkaufsfläche von mindestens 400 m² Nahrungs- und Genussmittel einschließlich Frischwaren (z.B. Obst, Gemüse, Südfrüchte, Fleisch) und ergänzend Waren des täglichen und des kurzfristigen Bedarfs (Problemloses Gut) anderer Branchen vorwiegend in Selbstbedienung anbietet.(1)

Die Verkaufsfläche und das geführte Sortiment stellen Kriterien dar, die in den Definitionen eine besonders wichtige Rolle einnehmen. Nach der Amtlichen Statistik hat der Supermarkt höchstens eine Verkaufsfläche von 1.000 m², ähnlich bei Panelinstituten (so z.B. bei Nielsen). Die BBE Handelsberatung GmbH geht von einer Verkaufsfläche zwischen 400 und 3.000 m² Verkaufsfläche aus und beziffert den Flächenanteil für Non-Food-Artikel auf 20 – 30 %, ihren Umsatzanteil auf 10 – 15%. Das EuroHandelsinstitut hat keine Obergrenze für die Verkaufsfläche in absoluten Quadratmeterzahlen festgelegt (vgl. auch die vergleichende Übersicht unter Lebensmitteleinzelhandel, Formen des). Nielsen zählt zu den Supermärkten Lebensmittel-Einzelhandelsgeschäfte zwischen 100 und 999 m² Verkaufsfläche, wobei zwischen »groß« (zwischen 400 und 999 m² Verkaufsfläche) und »klein«(zwischen 100 und 399 m² Verkaufsfläche) differenziert wird.(2)

Kennzeichnend für größere Supermärkte sind Bedienungstheken in den Sortimentsgruppen Fleisch/Wurst, Käse und Feinkostprodukte sowie Frischfisch. Das Sortiment umfasst sowohl Herstellermarkenartikel als auch Handelsmarken. Durchschnittlich werden 8.000 bis 12.000 Artikel je Verkaufsstelle geführt.(3) Der Supermarkt ist – laut EuroHandelsinstitut – primär dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der für Non-Food vorgesehenen Fläche nicht über 25 Prozent liegt.(4)

Bei einer Verkaufsfläche von mindestens 1.400 m², mindestens 12.000 Artikeln sowie einem ergänzenden Non-Food-Sortiment von ca. 10 – 15% wird auch von einem Lebensmittelmarkt oder Vollsortimentsmarkt gesprochen. Zum Sortimentsumfang und zur Verkaufsfläche vgl. auch die Angaben unter »Lebensmitteleinzelhandel, Formen des«.

Bei dem Biosupermarkt und dem City-Supermarkt handelt es sich um spezielle Varianten des Supermarktes.

Als Standorte werden verkehrsgünstige Lagen mit Wohngebietsorientierung favorisiert. In gut frequentierten und verdichteten Stadtteillagen von Großstädten werden Supermärkte auf Flächen von 400 – 800 m² als »City-Supermarkt« betrieben.

Im amerikanischen Sprachraum werden verschiedene Formen des Supermarket unterschieden, und zwar Conventional Supermarket und Limited Assortment Supermarket bzw. Extreme Value Food Retailer. Man versteht darunter Selbstbedienungsgeschäfte für Lebensmittel und eine begrenzte Anzahl von Non-Food-Artikeln (z.B. Drogerieartikel). Die verschiedenen Formen werden wie folgt gekennzeichnet:

Conventional supermarket: Anteil Lebensmittel am Umsatz 70 – 80%, 2.000 – 3.000 m², 20.000 – 40.000 Artikel (Bestelleinheiten, SKU´s), Service modest, Preise durchschnittlich;
Limited assortment Supermarket: Anteil Lebensmittel am Umsatz 80 – 90%, 700 – 1.000 m², 1.000 – 1.500 Artikel (Bestelleinheiten, SKU´s), Service begrenzt, Preise am niedrigsten.(5) Damit wird deutlich, dass hiermit auch die in Deutschland als Discounter bezeichneten Lebensmittelgeschäfte als »supermarkets« bezeichnet werden.

Beispiele:

REWE
E-aktiv-markt (Edeka)
tegut

Quelle

Definitionen zur Einzelhandelsanalyse © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., 01. Februar 2014, (1) Katalog E, 5. Ausgabe, Köln 2006, S. 56f., (2 The Nielsen Company (Germany) GmbH (Hrsg.): Handel – Verbraucher – Werbung Deutschland 2011, S. 10), (3) Interne Unterlagen der BBE Handelsberatung., (4) Wotruba, M.: Betriebstypen im Lebensmitteleinzelhandel und ihre weitere Ausdifferenzierung Weiterentwicklung der Typisierung und Chancen und Risiken der aktuellen Entwicklung, in: Berichte des Arbeitskreises Geographische Handelsforschung, 28. Dez. 2010, S.31 – 35., (5) Levy, M./Weitz, B.A.: Retailing Management, 7. Aufl., Boston u.a. 2009, S.41